Die Alternative für Deutschland ist wieder da: Was für ein schöner Tag für Schleswig-Holstein! Zur Kommunalwahl am 14. Mai 2023 hat sich die AfD mit einem Paukenschlag zurückgemeldet. Nach dem Desaster der verlorenen Landtagswahl sind wir nicht in einer Schockstarre verblieben, sondern haben uns mit den eigenen Fehlern auseinandergesetzt und uns der Zukunft gestellt. Die Ernte haben wir gestern Abend eingefahren. Natürlich kann man sich immer noch mehr wünschen, aber ein landesweites Ergebnis von 8,1 % kann sich durchaus sehen lassen, denn vor gerade einmal einem Jahr haben wir die Fünf-Prozent-Hürde für den Schleswig-Holsteinischen Landtag gerissen. Nur der tapferen und hervorragende Arbeit unserer vielen Wahlkämpfer vor Ort war der gestrige Erfolg zu verdanken. Wir können jetzt mit Zuversicht den kommenden Wahlen ins Auge sehen und müssen die vergangene Landtagswahl als einmaligen „Ausrutscher“ betrachten. Was an dem gestrigen Ergebnis bemerkenswert ist:
- Wir liegen im Landesdurchschnitt noch vor dem SSW und der FDP, auch wenn die „Dänen“ in einigen Wahlkreisen sehr beachtlich abgeschnitten haben.
- Der Ministerpräsident Daniel Günther persönlich hat mit den landesweit stärksten Verlusten der CDU in seiner Heimatstadt Eckernförde von 11,1 % eine derbe „Klatsche“ dafür erhalten, dass er sich in seiner feigen Art schnöde über das eindrucksvolle Bürgerbegehren zum Erhalt der Entbindungsstation im dortigen Krankenhaus hinweggesetzt hat.
- Wir haben mit unseren Ergebnissen in einigen Wahlkreisen mit überdurchschnittlicher „Migrationsbelastung“ teilweise so stark abgeschnitten, dass es einem schlichtweg den Atem verschlägt. So sehr dies der Stärke unserer Partei zugutekommt, sollten wir uns darüber nicht freuen, weil sich darin ein sehr schwerer Leidensdruck unserer Wähler in diesen Brennpunkten widerspiegelt, dem wir jedenfalls kurzfristig kaum werden abhelfen können.
Als Bundestagsabgeordneter für meinen Heimatwahlkreis Rendsburg-Eckernförde möchte ich nur als Beispiel auf das Abschneiden in diesem Wahlkreis abheben: mit vorbildhaftem, persönlichem Einsatz im Straßenwahlkampf ist es dem Vorsitzenden unseres Kreisverbandes und unserer Fraktion im Rendsburger Kreistag Sven Chilla gelungen, gemeinsam mit einer Handvoll sehr aktiver Freunde und Mitglieder ein besonders eindrucksvolles Ergebnis hinzulegen. In seinem Wahlbezirk hat er zum Kreistag 17,7 % und für die Ratsversammlung Rendsburg 25,3 % der Wählerstimmen eingefahren. Mit diesem Ergebnis für die Stadtvertretung war er nur einen Wimpernschlag von einer absoluten Sensation entfernt: sein Mitbewerber von der CDU ist mit nur drei (!) Wählerstimmen Vorsprung zum Direktkandidaten gewählt worden. Der Paukenschlag wäre im ganzen Land vernehmbar gewesen, wenn Sven Chilla im umgekehrten Fall die drei fehlenden Stimmen geholt hätte und zum ersten Direktkandidaten unserer Partei gewählt worden wäre.
Auch die Mitglieder in den Kreisen Segeberg (10,3), Steinburg (10,6) und Dithmarschen (10,7) haben eindrucksvoll, nämlich sogar zweistellig abschließen können. Auch dies ist nur mit einem überdurchschnittlichen Engagement möglich geworden. Wir können uns aber auch mit den Mitgliedern in Pinneberg und der Hansestadt Lübeck freuen, die ebenfalls überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben.
Den Menschen bei uns in Schleswig-Holstein geht es den Umständen entsprechend jedenfalls immer noch besser als in den anderen Bundesländern. Deshalb haben wir hier stets einen schweren Stand gehabt. Aber dennoch gilt für den gestrigen Tag das alte Sprichwort: „Ohne Fleiß kein Preis“. Wir sollten jetzt alle in diesem Sinne den inneren Zwist vergessen, nach vorne schauen und gemeinsam fleißig anpacken, dann werden wir auch bei den künftigen Wahlen mit vergleichbar guten Ergebnissen rechnen können.
Aber jetzt haben wir erst einmal Grund zur Freude und zum Feiern. Allen gewählten Mandatsträgern sei hiermit ein guter Start in ihren Ämtern und viel Erfolg bei ihrer wichtigen Aufgabe gewünscht.
Zuerst erschienen auf https://gereon-bollmann.de/gereon-bollmann-zum-ausgang-der-kommunalwahl/